Liebe Sitzgruppenmitglieder, liebe Meditierende und Interessierte, liebe Freundinnen und Freunde,
hier finden Sie/findet Ihr die nur aus den Überschriften und Terminen bestehende Kurzfassung:
- Zazen Mo-So, außer Donnerstag: 7-7:30 (ONLINE- Meistens Skype. Bitte anmelden und Skypeaddresse schicken bis Abend vorher). Spendenempfehlung: 5€.
- Einführung in Zen, Buddhistisches Geistestraining, So 9-11, einmal monatlich
- Zazen und „Arbeit“ mit frauenfreundlichen Koans aus dem Buch „Das Verborgene Licht“: So 11:30-13:00 oder 12-13:30 (nach Absprache). Immer an den Tagen, an denen auch die Einführung stattfindet. Getrennt buchbar. Mit Anmeldung. (HYBRID)
- Zen Peacemaker-Tage/Aktionen/Pilgerfahrten, ca. einmal monatlich. Vorschläge werden gerne entgegengenommen. Informationen und Anmeldung gerne telefonisch oder per email. Spendenbasis
- Buchstudienprojekt: Thich Nhat Hanh „Zen oder die Kunst, die Welt zu retten“: Jeden zweiten und vierten Dienstag, 19:00-21:00. Online/Hybrid (Skype oder Zoom). Einstieg immer möglich. Anmeldung telefonisch/email. Erkundige Dich vorsorglich, welche Dienstage es sind.
BRUNNEN-SEMINARE: Wie Sie sich (neu) in Ihr Leben verlieben werden!
- Neugründung des Projekts: Freude an Schwellenerfahrungen gewinnen VORTRAG UND SCHREIBWORKSHOP (nach Möglichkeit in Präsenz.Bitte erkundigen Sie sich. Sobald wir es wissen, stellen wir die Information auf diese Seite.)
Vortrag: Fr 14.10., 19-21:30, mit Kreisgespräch
Workshop: Sa 15.10. und So 16.10., 15:00-18:00 - Neugründung des Projekts: „Die Kunst des Gesprächs – Die Meditation der Kommunikation“ Diese kann bei mir trainiert und ggf. ein Weg beschritten werden. Einzelheiten werden besprochen. Voraussetzung ist einfach: Möglichst oft an ZP-Veranstaltungen sowie an Angeboten mit Kreisgespräch teilzunehmen. – Termine/Kosten werden noch bekannt gegeben. Konzept kann angefordert werden. „Kreisgespräch“ und „Council“ sind zwei von mehreren Varianten der „Meditation der Kommunikation“.
- Neugründung des Projektes: „Die Kunst des Trauerns – Trauergruppe“ – Konzept kann angefordert werden. – Da die Themen sehr sensibel sind, empfehle ich, sich für alle Termine anzumelden (Einstieg möglich bis zum 2. Treffen).
Samstags, 24.9., 15.10., 22.10., 5.11., 3.12., 17.12.2022, 10:00-12:30. Dies Angebot wird in 2023 weitergeführt.
Kosten: Spendenempfehlung 285,00 € (Handreichungen inkl.). Bei ökonomischen Engpässen sprechen Sie mich bitte an. Niemand wird wegen geringer Mittel abgewiesen. - Im kommenden Jahr: „Die Kunst Abschied zu nehmen“ als Workshop
- Neugründung des Projektes: „Die 6 Großen Disziplinen“: Freitag, 18:00-19:30 (Online/Hybrid)
16.9.: Danken (und Bitten)
23.9.: Bekennen (und Bereuen)
21.10.: Konflikte zeitnah erkennen/ansprechen/lösen
4.11.: Um Vergebung bitten und sie annehmen
18.11.: Annehmen (und zurückweisen)
2.12.: Abschied nehmen (und das Neue willkommen heißen) - Neugründung des Projektes: „Meditation als Vorbereitung auf Sterben und Tod“. Beginn wahrscheinlich Januar 2023. Konzept kann nach den Herbstferien angefordert werden.
Meditation, das wird oft unterschlagen bzw. einfach vergessen, macht Freude, richtige, tiefe Freude. Weil es ein Weg ist, nach Hause zu kommen. Ein Weg, tiefe Freundschaft mit sich selber zu schließen. Ein Weg, zum Sein zu finden.
Langfassung:
Ich schreibe Euch von der Schattenterrasse meines Lieblingsbistros „Extro“ in der Bonner Südstadt. Zu mehr reicht meine Energie auch nicht, an einem weiteren 31 Grad+Tag. Ich schaue mit einem kleinen Schaudern, mit Freude und mit Staunen auf die vergangenen Monate zurück. Mit dem letzten Newsletter hatte ich für die Palermo-Pilgerreise Spenden gesammelt – so lange ist der Newsletter her! Ich bin so froh, dort gewesen und meinen Geburtstag gefeiert zu haben! Einige Blog-Einträge habe ich schon zu Palermo geschrieben, drei fehlen mindestens noch: Über eine berührende Erfahrung mit einem alten Mann, der einen schweren, beschädigten Koffer über das Pflaster zog und denselben Bus besteigen wollte wie wir: Ans Meer wollten wir, nach Mondello: Dort habe ich 2015, nach dem ersten Zeugnis-Ablegen-Retreat 2015, einen wunderbaren Tag verlebt: Am Meer und im Meer, das tatsächlich immer türkisblau ist, wenn die Sonne scheint. Und über das „Ecomuseo Mare Memoria Viva“ in Palermo, in dem wir viel lernten und uns Themen interaktiv erschließen konnten, aber vor allem eine Schrift über die „Migranti“ fanden, die genau DAS Material, DIE Daten und diejenigen Hintergründe über Flüchtlinge beinhaltet, das mich am meisten interessiert. An dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank für alle, die mir so vertrauensvoll und großherzig Geldmittel gespendet haben! Ich habe diese Unterstützung so genossen und auch … gebraucht.
Nach der Rückreise war ich aus der Balance und hätte am liebsten Pläne geschmiedet, wie ich entweder immer oder Teile vom Jahr in Italien verbringen könnte. Ich versuchte, meinen Geburtstag mit anderen nach zu feiern und mich auf die drei größeren Schreib-Seminare/Retreats vorzubereiten, die vor mir lagen: Norderney, Waldhaus, Hof-Kuppen.
Dabei wurde mir klar, dass ich in diese Richtung stärker planen werde: Kontemplation, Meditationspraxis mit meinen Schreibangeboten zu verbinden. Und, sofern ich damit fortfahre, an „unterversorgten Orten“ (Bernie Glassman) Zeugnis abzulegen, dort auch „Schreiben als Praxis“ in den Mittelpunkt zu stellen. (Nächstes Jahr möchte eine Gruppe Schreibender mit mir nach Auschwitz fahren, um genau dies zu tun.) Die Gruppenteilnehmer*innen, die ich an diesen drei Orten traf, auf der Nordsee-Insel und in den beiden buddhistischen Zentren, inspirierten mich sehr. Manchmal kann ich kaum verstehen, wie man und frau derartig viel Mut aufbringen kann, um alle anderen Bedürfnisse und Verpflichtungen zur Seite zu schieben und sich ins „Heilige Vertrauen“ zu begeben: Dass das Seminar gut geleitet würde, dass Schreiben und Stille etwas Substantielles für sie sei, dass die investierte Zeit, der nötige Mut und die nicht zu knappe Risikobereitschaft nicht vertan seien. Ganz zu schweigen von meiner grössten Freude, die ich während jedes meiner Angebote genieße: Die kostenfreien Lesungen. Leute, ich danke Euch so sehr dafür. Bitte macht was draus! Wenn Eure Texte mir so unter die Haut gehen, mich erschüttern, aufrütteln oder beruhigen, dann geht das anderen Menschen auch so.
Axel und Annelie sitzen getreulich mit mir, an den Sonntagen, an denen wir Drei regen „Alten“ gemeinsame Zeit finden, im Kleinen Zen Tempel zusammen zu kommen. Wir genießen das wortlose Sitzen, gefolgt von einem Impuls aus einem Text oder aus unserem Leben oder aus unserer Übung. Wir können es kaum fassen, schon zehn Jahre miteinander geübt zu haben! Die Medizinstudentinnen bzw. Medizinerinnen – inzwischen sind sie wohl alle oder fast alle Ärztinnen – sind ihrer Wege gezogen. Ich danke für ein paar bemerkenswerte, lebendige Jahre mit Euch! Es war mir eine Ehre und eine Freude, Euch kennen zu lernen: Sophie, Annie, Pauli, Joana, Elena, Johanna! Unvergessene Stunden damals noch unbeschwerten Zusammenseins, in enger Küche, manchmal haben wir bei unserem Mini-Rohatsu sogar hier bei mir ein paar Stunden geschlafen, bis es sehr früh morgens, um 4 oder so, weiterging. Es waren herrliche Zeiten, die ich echt vermisse. Aber nicht nur die Zeiten vermisse ich, ich vermisse auch Euch.
Ich will versuchen, mit Joana unsere so tiefgründigen und inspirierenden Rückmeldungstexte zu den Koans irgendwie zu „retten“, d.h. sie zu einem lebendigen Ganzen werden zu lassen. Die frauenfreundlichen Koans waren dem Buch „Das Verborgene Licht“ von Florence Caplow und Susan Moon entnommen, und wir arbeiteten damit sicherlich zwei Jahre (oder mehr? Das Projekt hieß: Cappuccino-Meditation, und obwohl es sich so anspruchslos anhörte, sassen wir doch oft, wöchentlich, von 7:00-10:00. Für eine ganze Weile arbeiteten wir auch an dem „Schmerz, der zwischen uns steht“, mit Sitzen, Thich Nhat Hanh‘s „Neu beginnen“ und Marshall Rosenberg, Sonntags abends.
Inzwischen sitze ich wieder öfter alleine, oder mit Matthias, Katrin, Edda, Vera und ihrem jungen Hund. Mein Bedürfnis nach festen und immer gleichen Uhrzeiten und Klarheit ist größer geworden wie auch meine Entscheidung, eine bestimmte Form des Zen (Soto Zen nach der everydayzen foundation) einzuüben, nach Suzuki Roshi, Folgen hat. Das bedeutet, dass ich zeitlich kaum mehr Ausnahmen mache, bei den Workshops jedoch flexibel bin, was die Quellen der Lehren angeht, die Ausdrucksformen der Kontemplation und bei den expressiven Medien ebenso, wie gewohnt.
Die Schreib-Retreats werden zunehmen, wie auch der Anteil der Stille zunehmen wird. Alles Andere ergibt sich. Danke für alle Inspiration. Ich erwähne viel zu selten, dass alle Gruppenteilnehmer*innen über die 35-40 Jahre, alle Einzelklienten, alle Peers, mit denen ich in Ausbildungsgruppen und Intervisionen und Supervisionen saß, alle Workshopleiter*innen, Therapeut*innen, Co-Leiter*innen dazu beigetragen haben, dass ich die geworden bin, die ich bin! Vor allem aber die Teilnehmerinnen selber, denn an Euch, mit Euch habe ich gelernt, wie ich vorgehen soll/darf und wie ich weitergehen könnte. EIN HOCH AUF EUCH! Nur wer lernen kann, kann auch lehren.
Bücherlisten folgen, damit Ihr sehen könnt, welches Material wir während der Projekte verwenden werden.
Alle meine Angebote haben stark ermutigenden Charakter. Selbst in zeitweise niederdrückenden Zeiten und Ereignisse sind Lichtinseln zu entdecken wie in uns selber auch. Viele Menschen arbeiten an solchen Lichtinseln. All diese zusammen ergeben ein recht beeindruckendes Feld!
Ich grüße Euch sehr herzlich!
Eure
Monika Jion