Der 1. Brief – Inspiration durch Reiner Maria Rilkes Buch “Briefe an einen jungen Dichter”

Im Abendwind bebende Zweige nehmen das Fenster des Seminarhauses auf Hof Kuppen ein. Ferner ein ungestrichenes Geländer entlang einer Balustrade, die an den drei Fenstern hier im Raum, dem Nebenraum mit Küche und Esstisch, der zum Flur geht, der mit dem Hof am Haupthaus verbindet. Nach links verlängert sich der selbstgebaute Balkon an der Tür zum Garten und zur Weide hin, wo eine ebenfalls hölzerne Treppe zum Wassertank und weiter zum Wohnwagen führt, in dem ich ein paar Tage lebte, vor Jahren: Froh und stolz wie ein Kind. Stolz, Eigentümerin eines so ungewöhnlich hübschen Hauses zu sein, mit Schafen in Reichweite, die ihre Schnauzen an die Wand stupsten.

Inzwischen bin ich wieder zu Hause und habe noch am selben Abend alles aus- und aufgeräumt. Das sorgsam zusammengestellte und fantasiereiche Essen im Seminarzentrum hatte mich so inspiriert, dass ich gestern entsprechend einkaufte: Ja, ich möchte weiter machen mit der einfachen, vegetarischen, manchmal veganen Küche.

Und welches Menü an Angeboten stelle ich zusammen für 2025? In Häusern mit viel spürbarer Stille kommen mir immer die besten Gedanken.

“Stille, die nicht wehtut”, nehme ich mit von der Teilnehmerin Johanna. Eine wunderbare Übersetzung von “Edlem Schweigen”. Das wird auf jeden Fall eines der spannenden Angebote im neuen Jahr 2025 sein.

Bei diesem Schreib-Retreat habe ich nicht nur meine alte Kraft und Inspiration wieder gefunden, sondern kann meine Qualifikation und professionelle Erfahrung – zusammen mit reflektierter Lebenserfahrung – anders wahrnehmen, schätzen und zum Ausdruck bringen.

Insofern freue ich mich sehr auf das Neue Jahr 2025.

Wer mit mir schon in der Gruppe gearbeitet hat, weiß, welche hohe Bedeutung das Gefühl von Willkommen, Zugehörigkeit, Gesehen- und Gehörtwerden, Gleichbehandlung, Transparenz, Vertrauen schaffende Atmosphäre und Maßnahmen, klare Spielregeln, Schutz vor Verletzungen haben.

Wer als Einzelklientin oder -klient schreibt, anruft, am Bildschirm mit mir kommuniziert oder mir gegenübersitzt, muss und wird ebenfalls die Erfahrung von ungeteilter Aufmerksamkeit haben, einem klar definierten Raum, einem Zuhören, das sich von Beginn an an dem Ende der Stunde, dem Wohlergehen des Klienten, seinem oder ihrem selbständigen Weitergehen und dem Wissen um eine Resonanz, die den Horizont des “Rat- oder Begleitung-Suchenden” erweitert. Wir als Begleitende, Vermittelnde, mit Beruhigung oder Lebendigkeit ansteckende Menschen, sollten zeigen und ausstrahlen, dass wir unsere Grenzen kennen und ernst nehmen. Manchmal wird schon allein durch eine solche klare Haltung der erste Lernschritt stimuliert. Oder wir geben offen einen Fehler, eine Begrenzung zu, ein Gefühl dazu.

Wer in mein Haus, meine Wohnung kommt, wird damit, mit meiner Unordnung, gleich als Erstes konfrontiert.
Warum nicht, zum Thema Authentizität, Demut, Freiheit? Zur Zeit bin ich wieder mehr als dankbar, dass ich mit der Unterstützung meines damaligen Therapeuten Pit Wahl (ca. 1990) den Schritt wagte, erst nur halbtags zu arbeiten, um das Fernstudium des Kreativen Schreibens an der Alice-Salomon-Hochschule bei Prof. Lutz von Werder machen zu können und gleichzeitig den Baustein für meine Abschlussarbeit, die den Prozessbericht, über meinen ersten Kurs in der Katholischen Familienbildungsstätte Bonn, zum Inhalt hatte. Nie hatte mich jemand so sehr ermutigt zum Schreiben wie die Fernlehrer Claus Mischon und Fernlehrerin Barbara Schulte-Steinicke. Poesiepädagogin (so durften wir uns auch nennen, laut Zertifikat) zu sein – ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen. Ebenso gab es nichts Schöneres für mich, als dass Menschen freiwillig zu mir kamen und nicht, wie in der Schule, für die ich eigentlich Germanistik, Romanistik und Pädagogik studiert hatte, auf erzwungene Weise.

Zur tiefen Bedeutung der Verschränkung der Schreibkurse mit gruppendynamischen und traumasensiblen Fertigkeiten und entsprechenden Interventionen habe ich schon viel geschrieben, ich werde mir erneut dazu Gedanken machen und im Blog niederlegen.

Zurück jedoch zur sprach- und wahrnehmungssensiblen Dichterin und ihren Freunden und Gefährten.

Reiner Maria Rilke‘s Buch „Briefe an einen jungen Dichter“ hat mich natürlich sehr inspiriert. Einige seiner Formulierungen sind zu berühmten Zitaten zur Kunst des Lebens und Schreibens geworden.

Mögen auch wir unsere Fragen leben, bis wir eines Tages in die Antworten hineinwachsen!

Mir selber hilft die Kombination aus der Zen-Übung, der Schreib-Praxis und Körperarbeit sehr! Übrigens auch das Kontemplative Lesen, das wir genauso entspannt erleben können wie das Schreiben, deshalb wurde ja der Berufsbegriff „Poesie- und Bibliotherapie“ erfunden. Was im Eigentlichen das ist, was ich anbiete.

Ich biete an – Termine bis Anfang Januar:
• Mo-Fr (ausser Donnerstag) morgens: Zen-Übung (Zazen): 7-8
• Abends, täglich bis auf weiteres: 22:00-22:30 Zen-Übung
• Sa: 8-9
• So: 7:30-9:00. Wir hören jeweils, bislang auf Deutsch, jeweils weitere Kapitel aus dem Buch „The World Could Be Otherwise“, zuweilen wörtlich oder zusammengefasst, einen Kommentar von Monika, und tauschen uns darüber im Council aus. Meistens schreiben die Beteiligten ihren Kommentar nieder und lesen diese Text vor. Auch diese Perlen veröffentlichen wir auf der entsprechenden Blog-Seite. Die bislang gehaltenen Vorträge bzw. Übersetzungen können Sie hier …hören bzw. lesen. – Wer möchte die Welt nicht verändern, verändert erleben, liebevoller, sinnerfüllter durchs Leben gehen?
• Die Zen-Übung, die durchaus trans-konfessionell gestaltet und erfahren werden kann, bietet Rahmung und Durchdringung meines gesamten Lebensvolllzuges – vielleicht geht es Ihnen bald ähnlich?
• Wie wir über die Weihnachtsfeiertage sitzen wollen, werden wir noch überlegen. Vielleicht täglich wie am Samstag?

16.11.2024: Kriegsenkel:innen, Urenkel:innen intensiv! Wie die Kriege ihre Spuren in unserem System hinterlassen haben! Interaktive Spurensache! heute wichtiger denn je! – Mit Einführung in „Basiswissen Intergenerationeller Weitergabe. On Kriegstraumata“ und „Wie interaktive Poesie- und Bibliotherapie“ hilft.

Kriegsenkel Schreibseminar

 

22.-24.11.2024: Zen-Praxis-Wochenende, nur onland
Fr: 18:00-22:00
Sa: 6:30-21:00
So: 6:30-11:00
0rt: everdayzen Tempel, Eduard-Otto-Str. 4, 4. Stock (kein Auzug)
Noch ein Schlafplatz im Tempel vorhanden.
Kosten: 50€
Infos und Anmeldung: Für eine gute Planung bitte bald. Danke.

1./2.11.2024: „Schreiben dicht am Leben: Die traumasensible Schreibwerkstatt“ – alle Stile und Methoden, alle Projekte – lebensbegleitend möglich! Online/Onland
Fr. 1.11., Teil I 10-14:30
Teil II 16-20:00
Sa 2.11. Teil III 10-14:
Teil I kann alleine gebucht werden.
Kosten: Teile I-III: 240,00 €
Teil I: 80,00 €

Autobiografisches Schreiben: Einkehrtage
Infos und Anmeldung mit Überweisung: m.winkelmann-schreiben@web.de

1.12.2024 Teil I der beliebten, immer 3-teiligen Visions-Schreibwerkstatt. Die Termine für die Teile II und III liegen noch nicht vor.

Thema Teil I: Rückblick in Liebe auf mein vergangenes Jahr und es verabschieden. Ausführlicher Text folgt.

Lass‘ Dich vormerken, gib‘ uns ggf. Anregungen, wann Du die beiden anderen Teile
II Der Übergang des Nicht-mehr und Noch-nicht (Bardo)
III Wir laden das Neue beherzt, offen, freudig ein!

Liebe Dichterin, lieber Dichter!
Mögest Du Dich angesprochen fühlen. Je wilder die Zeiten, desto tiefer muss unsere Verankerung sein, in Werten und Stille. Mach‘ mit, auf dieser kostbaren, ja heiligen Reise.

Visions-Schreibwerkstatt

Ich darf darauf hinweisen, dass ich mein Programm wieder auffrische und wieder wie früher anbiete:

*Geschulte Antwortbriefe auf Ihren Brief (eine Art Krisenbegleitung)

* Konfliktbegleitung durch Mediation: mit gewaltfreier Kommunikation, Zwiegespäch, Council …

*Kreative, einfühlsame „Nachhilfe“ in Sprachen, natürlich auch Deutsch, Schul- und Studienproblemen

*Schwierige Lebenslagen

Mit inspirierenden Grüssen

Ihre/Eure Monika (Winkelmann)