„Wunden in Worte verwandeln“ – Kriegsenkel Schreibseminar

19. November 2022

9:00 / 18:00

Veranstaltungsort

Online/Hybrid

ONLINE, evtl. HYBRID

Inhalt:
Einen Raum betreten, in dem „diese schweren Themen“, von denen kaum jemand etwas wissen will, endlich mal einen ganz selbstverständlichen Platz bekommen! Das Tolle ist, alle Anwesenden bringen dasselbe Anliegen mit wie Du: Sie wollen sich endlich mal widmen, oder mal wieder widmen, dem Unausgesprochenen, dem unaussprechlichen Leid, welchem auch immer! Oft aufgewachsen mit Geheimnissen, die man als Kind eher als Tabuthema spürte, sind wir merkwürdig geworden, wir Nachkriegskinder, Kriegsenkel und -enkelinnen, scheinbar im Frieden aufgewachsen, aber warum fühlt es sich ganz anders an? –

Mit kurzen Schreibspielen, aus dem kreativen und autobiographischen Schreiben, in einer warmherzigen Atmosphäre, in der Vertrauen und Sicherheit groß geschrieben werden, wirst Du behutsam herangeführt an das, was an dem Tag für Dich stimmt, darüber zu schreiben. Du hast vielleicht etwas mitgebracht, ein altes vergilbtes Foto, einen kaum lesbaren Feldpostbrief, ein rätselhaftes Symbol, das Du nicht wegwerfen konntest: Diese Dinge legen wir in die Mitte unseres Kreises oder zeigen sie am Bildschirm und zünden eine Kerze an,so, als säßen wir im Kreis. Du wirst sehen, uns deutsche Nachfahren von Kriegskindern verbindet etwas, das uns hält und tröstet: Wir haben überlebt. Für mich ist eine Aufgabe und Berufung daraus erwachsen. Vielleicht wartet noch eine auf Dich.

Wir schreiben, lesen vor, geben wertschätzende Resonanzen. Wir sind gehört worden. Manchmal zum ersten Mal in unserem Leben. Komm‘, es lohnt sich! Für alle, die nur einmal hineinschnuppern wollen, aber auch für alle, die ihre Autobiographie, in welcher Phase auch immer, schreiben wollen. – Wenn die Gruppe klein ist, können wir auch ein Einzelgespräch führen. Oder machen es hinterher. – Übrigens ist alles, was wir schreiben, gefasst, weil es einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat. Und alles, was gefasst ist, ist schön. Gehorcht ästhetischen Kategorien. Das ist auch ein Grund, warum Schreiben befreit.

Ich arbeite an dem Thema seit mehreren Dekaden (mit mir selber und kollektiv) und in Werkstätten seit mehr als 15 Jahren. Mit Prof. Radebold, seiner Frau, Sabine Bode, und Alexandra Senfft, dem Filmemacher Andreas Fischer, habe ich bei unterschiedlichen Gelegenheiten gelernt, alle waren auf Veranstaltungen, zu denen ich eingeladen habe, und ich besuchte sie (zum Teil). In der von mir geleiteten „Dialog- und Schreibwerkstatt für Kriegskinder und deren Nachkommen, Kriegsenkel und Nachkriegsurenkel und -urenkelinnen“ habe ich sehr viel gelernt, wie natürlich auch auf den internationalen Zeugnis-Ablegen-Retreats in Auschwitz, Bosnien, Sizilien, Süd-Dakota, Griechenland. – Das erwähne ich deshalb, weil die Sensibilität für verborgene Themen sowie für (latente) Resilienz und passende Schreibimpulse sowie für das Heilsame Gruppenfeld natürlich gewachsen ist. Ich arbeite intuitiv und prozess-orientiert, das heißt mit dem, was „die Seele frei gibt“. Über die Jahre haben sich stets größere Verständigung, eine gewisse Befriedung und Akzeptanz sowie Klarheit und Selbstvertrauen, Ausdruckskompetenz, Mut zum Fragen und Ertragen, vor allem durch das Erleben von Zugehörigkeit zur Gruppe und tiefer Wertschätzung, eingestellt

TeilnehmerInnenzahl: max. 6

Kosten: 125 € inkl. MWSt. Mit der Anmeldung zu überweisen oder nach Erhalt der Rechnung.

Anmeldung: Du bekommst mit der verbindlichen Anmeldung eine Bestätigung von mir und entweder eine Rechnung oder eine Quittung, falls Du, was mich freut und noch verbindlicher ist, die Überweisung schon gemacht hast. Außerdem erhältst Du detaillierte Informationen (Kontakt).